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Ein Kritiker in der Deutschen Zeitung über Hildegard Tucholski, 1927: „Etwas ungemein stark Heiteres, ungebändigt Frohes durch satte Vielfarbigkeit und schillernde Ideeneinfälle“ erreichte Hildegard Tucholski
 

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Hildegard Tucholski

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Hildegard Tucholski

Hildegard Tucholski

Hildegard Tucholski, geb. Schwarz, wurde am 27.11.1902 in Berlin geboren. Sie wächst in einem strengen und konservativen Elternhaus auf. Ihr Vater, ein Siemens-Ingenieur, der es bis zum Direktor brachte, hält von den künstlerischen Ambitionen seiner Tochter überhaupt nichts.Heimlich meldet sie sich in der Unterrichtsanstalt des staatlichen Kunstgewerbemuseums an, das 1924 mit der Akademischen Hochschule für Bildende Kunst vereint wird. Die Anmeldung führt zu einem riesigen Krach mit ihrem Vater. Hildegard muss ihre Ausbildung durch kleine Aufträge, wie Postkarten zeichnen und das Bemalen von Lampenschirmen, finanzieren.


Ihre verständnisvolle Mutter unterstützt sie aus der Haushaltskasse. In den Semesterferien verdient sie ihren Lebensunterhalt durch Führungen und Restaurierung von Möbeln auf der Burg Lauenstein. Ringelnatz, der dort Lesungen abhält, verstärkt ihre künstlerische Motivation. 1923 kommt sie in die Klasse von Emil Orlik und wird Meisterschülerin. Sie lernt Gerda Rothermund kennen und tritt in den Verein Berliner Künstlerinnen ein. Dort begegnet sie Käthe Kollwitz. An der Akademie trifft Hildegard den Musiker Gerhard Tucholski. Sie heiraten 1935, gegen den Willen ihres Vaters.


Sie leben in bescheidenen Verhältnissen. Zeitweilig finden sie Aufnahme im Atelierhaus in der Klosterstraße, wo auch ihr Schwager, der Maler Herbert Tucholski, lebt. In diese Zeit fallen Aufträge für Kino-und Theaterplakate, auch Bilderbuch-Illustrationen an. 1939 ziehen Hildegard und ihr Mann zu ihren Eltern nach Falkensee. Die Geburt der Tochter Anette (1942) führt endlich zu einer Versöhnung mit dem Vater.


1948 stellt sie gemeinsam mit Karl Hofer, Oscar Nerlinger und Reneé Sintenis im städtischen Museum Nauen aus. 1952 Umzug in den Westteil Berlins. 1962 trifft sie Gerda Rothermund wieder. In gemeinsamer Arbeit entwickeln sie die Absprengtechnik (Reservage) zur Perfektion. Es folgen Ausstellungen in Wilmersdorf und Charlottenburg. Es fehlte jedoch die Anerkennung durch die Kritiker, da nur abstrakte Kunst als Avantgard angesehen wurde. Zurückgezogen aus der Öffentlichkeit stirbt Hildegard Tucholski 1974 in Witzenhausen (Hessen).

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